Was sind Vorurteile und woher stammen diese?

Was ist eigentlich ein Vorurteil?

Wir alle kennen es, wenn Menschen kategorisiert werden.

Wir machen sogar Witze über bestimmte Personengruppen und denken in Schubladen.

Jeder kennt zum Beispiel mindestens einen Blondinenwitz.

Schon im Kindergartenalter werden wir konditioniert, Dinge in Gruppen zu unterteilen.

Vorurteile werden also antrainiert und gelernt und existieren nicht von vorneherein. 

Häufige Vorurteile sind:

  • Menschen vom Dorf sind dumm
  • Frauen sind schwach
  • Araber sind Terroristen
  • Deutsche essen nur Karftoffeln und Brezeln
  • Manager sind Männer
  • Frauen können nicht einparken

Hierbei muss aber zwischen einem Stereotyp und Vorurteilen unterschieden werden.

Die Deutschen in Lederhose und Dirndl zu sehen ist wohl eher ein Stereotyp. Im Gehirn wird ein unterbewusstes Bild oder ein Klischee erzeugt.

Ein Vorurteil hingegen wäre zu behaupten, alle Deutschen wären Nazis.

Dabei findet eine Kategorisierung statt, ohne Empathie oder Differenzierung und die Individualität des Einzelnen wird nicht berücksichtigt.

Schon als Kind werden uns bestimmte Werte und Strukturen anerzogen.

Das bedeutet, Vorurteile sind nicht vom Beginn unseres Lebens verankert.

Die Entstehung positiver Vorurteile

Vorurteile

Es gibt durchaus Vorurteile, die sinnvoll sind und uns Vorteile bieten.

Das menschliche Gehirn muss im Alltag zahlreiche Informationen verarbeiten.

Dies fällt natürlich viel leichter, wenn es bestimmte Strukturen gibt, nach denen Dinge, Personen und Ereignisse kategorisiert werden können.

Dabei können natürlich auch positive Vorurteile entstehen.

  • Brillenträger sind clever
  • Japaner sind diszipliniert und höflich
  • Amerikaner sind cool

Dies sind nur einige Beispiele, die wir alle schon einmal gehört haben.

Die Existenz der positiven und negativen Vorurteile beweist, dass es nicht unbedingt schlecht sein muss, welche zu haben.

Trotzdem ist es natürlich sinnvoll, den Kopf einzuschalten und zu differenzieren.

Nur weil jemand katholisch ist, betet er nicht den ganzen Tag oder gibt sich der Selbstzüchtigung hin.

Besonders in Bezug auf Herkunft, Erscheinungsbild oder den Glauben einer Person werden schnell Rückschlüsse gezogen, aus denen sich dann Vorurteile bilden.

Ganz so, wie wir es im frühen Kindesalter gelernt haben.

Das macht zwar vieles einfacher, doch nicht unbedingt besser.

Was passiert, wenn man Vorurteile hat und danach lebt?

france 6079635 640 1

Vorurteile haben wir also alle, doch werden diese zu stark beachtet, kann das negative Folgen für das Leben im Allgemeinen haben.

Intoleranz, Diskriminierung und Ausgrenzung sind die Folgen.

Wer Vorurteile hat, der ordnet Menschen häufig falsch ein.

Bestimmt findet die blonde Arbeitskollegin es nicht lustig, auf ihre Haarfarbe reduziert zu werden.

Es stimmt, dass Menschen oft bestimmten Klischees entsprechen und dies durch ihr Auftreten unterstreichen.

Anhänger bestimmter Musikrichtungen erkennt man zum Beispiel oft an der Kleidung, welche bewusst gewählt wird.

Trotzdem muss nicht jeder Mensch in Jogginganzug Rapmusik hören oder arbeitslos sein.

Besonders in der modernen Welt ist Sportbekleidung im Alltag kein Tabu mehr.

Viele Flugreisende tragen die bequeme Kleidung aus praktischen Gründen.

Sieben Stunden in einem Anzug im Flugzeug zu sitzen ist schließlich nicht sehr bequem.

Eventuell ist die leger gekleidete Person mit Koffer also kein Landstreicher, sondern ein Manager, der im sechsstelligen Bereich verdient.

Lösungen, um Vorurteile zu überwinden

koi 732007 640

Dementsprechend ist es also sehr vorteilhaft, Menschen nicht gleich zu verurteilen.

Stelle dir den Menschen als unbeschriebenes Blatt vor.

In einem netten Gespräch kann man schnell feststellen, welche Qualitäten der Gesprächspartner hat.

Menschen mit Vorurteilen sind nach solchen Gesprächen stets überrascht.

Auch durch die Vorstellungskraft, die uns allen innewohnt, lässt sich wunderbar nutzen.

Ein Beispiel: Die Frau am Hotelpool hat kurze Haare wie ein Mann.

Sie ist bestimmt lesbisch oder ein Punk oder gar asozial.

Stellen wir uns einmal vor, dass sie gerade den Krebs besiegt hat und stolz ihre neu wachsenden Haare präsentiert.

Nun sehen wir alle diese Frau mit ganz anderen Augen.

Das Wort wir muss neu definiert werden.

Warum unterscheiden wir zwischen uns und anderen?

Verknüpfung von Parallelen zwischen uns und anderen macht Fremde schnell zu Vertrauten.

Anstatt etwas Negatives zu suchen, schauen wir besser nach Gemeinsamkeiten.

Bei kulturellen Unterschieden zwischen Menschen ist es hilfreich, den Menschen zu sehen und nicht die Kultur, der er angehört.

Man sollte sich bei aufkommenden Vorurteilen immer selbst fragen, woher dieser Gedanke stammt.

Vorteile, wenn Vorurteile wegfallen

  • Wir sind in der Lage, Freunschaften zu schliessen, die wir sonst nie geschlossen hätten
  • Keine Ausgrenzung und Diskriminierung
  • Man lernt andere Kulturen und Lebensweisen kennen, anstatt zu urteilen
  • Gestärktes Gemeinschaftsgefühl
  • Verständnis füreinander statt Misstrauen
IMG 20210716 WA0000
SiteLock
>
error: Inhalt ist kopiergeschützt. Bitte nichts kopieren. Danke